Sprachabenteuer auf der Insel Brač

Nadja & Ingo | Schüler

Vom Ruhrpott auf eine sonnenverwöhnte dalmatinische Insel – Nadja und Ingo haben sich dort niedergelassen, wo andere nur zwei Wochen im Jahr verbringen. Ihre Odyssee über Kontinente hinweg hat sie eines gelehrt: Echte Verbindung entsteht nicht durch grammatikalische Perfektion – auch wenn die Beherrschung der sieben kroatischen Fälle beim Bäckereibesuch durchaus ihre Vorteile hat.

Schüler Nadja und Ingo

Vom Ruhrgebiet in die weite Welt – und zurück nach Europa

Sie lernten sich im Ruhrgebiet kennen, studierten in Dortmund, gründeten ein Unternehmen und ließen sich treiben – dorthin, wo der Wind ihrer beruflichen Laufbahn sie trug. Dieser Wind blies sie zunächst durch Irland und Großbritannien, später nach Japan und schließlich in die USA. „Bis auf Alaska und Hawaii haben wir jeden US-Bundesstaat besucht“, erzählt Nadja. Nach 13 Jahren amerikanischem Leben – erst in der intellektuellen Hochburg Boston, später im texanischen Flachland – zog es das Paar zurück nach Europa.

„Wir waren früher schon sehr viel in Kroatien“, erinnert sich Nadja. „Als wir überlegten, wohin wir zurück wollen nach Europa, haben wir uns verschiedene Länder angeschaut und sind dann am Ende immer wieder zu Kroatien zurückgekommen.“ Die Wahl fiel auf die Adriainsel Brač – eine Entscheidung, die sie nicht leichtfertig trafen. Mit einem Augenzwinkern gesteht Ingo: „Wenn wir vorher gewusst hätten, dass die Sprache so schwierig ist, dann wäre es vielleicht doch auch Portugal geworden.“

Inselrealität statt Urlaubsromantik

Der Sprung vom amerikanischen Großstadtleben in die dalmatinische Inselwelt war größer als gedacht. Plötzlich bestimmen Fährfahrpläne den Alltag, und für manch alltäglichen Einkauf heißt es: Auf zum Festland! Doch in diesem Rhythmus haben sie ihre neue Melodie gefunden.

„Wir sind direkt reingesprungen und Olivenölbauern auf Brač geworden – unser Hain hat 108 Bäume!“
Schüler Nadja und Ingo

„Es ist wirklich Leben, wo andere Menschen Urlaub machen“, sagt Ingo. „Es ist wunderschön, manchmal schwierig, aber sehr, sehr schön.“ Statt sich langsam heranzutasten, haben sie sich kopfüber in das kroatische Leben gestürzt – im wahrsten Sinne des Wortes: „Wir sind direkt reingesprungen und Olivenölbauern auf Brač geworden – unser Hain hat 108 Bäume!“ Die Vorstellung des deutschen Ingenieurs und seiner Partnerin, die zwischen silbrig glänzenden Olivenbäumen ihre neue Berufung finden, hat etwas beinahe Filmreifes.

Weltbürger mit offenem Blick

Ihr Kulturkompass wurde auf zahllosen Reisen kalibriert. In Japan lernten sie die kunstvolle Balance zwischen Tradition und Moderne. Die USA prägten ihre Denkweise nachhaltig – vor allem im Umgang mit Herausforderungen. „In Deutschland ist häufig die Attitüde: Das ist schwierig, das ist unmöglich, das geht bestimmt nicht“, erklärt Ingo mit präziser Beobachtungsgabe. „In den Vereinigten Staaten ist die Kultur anders. Da heißt es eher: Das ist spannend, das ist toll, und wenn wir das gelöst haben, dann haben wir etwas ganz Tolles erreicht.“

„Grammatik und Regeln sind wichtig, aber das eigentliche Ziel von Sprache ist die Kommunikation.“

Aus dieser Erfahrung destilliert Ingo eine Erkenntnis, die auch ihren Spracherwerb prägt: „Sprache ist für die Kommunikation da – das ist der Grund, warum wir überhaupt Sprachen erfunden haben.“

Mit dieser Einstellung begegnen sie ihrer neuen Heimat – neugierig, bescheiden, respektvoll. „Am Ende des Tages ist es ja nur Zufall, wohin wir geboren werden oder wo wir unser Leben verbringen“, sinniert Ingo. Eine Weltanschauung, die ihnen Türen öffnet – nicht nur beim Bäcker um die Ecke.

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Sieben Fälle und ein Löffel, der keiner ist

Für Ingo, der neben Deutsch und Englisch auch Niederländisch, Französisch, Spanisch und sogar Japanisch spricht, sollte Kroatisch nur eine weitere Sprache in seiner Sammlung werden. Doch er unterschätzte den Gegner. „Im Kroatischen fängt man bei null an“, beschreibt Nadja die Herausforderung. „Man hat keinerlei Möglichkeit, das mit Sachen zu verbinden, die man kennt. Man muss ganz neu anfangen und sich seine eigenen Eselsbrücken ausdenken.“

Was sie in keinem Lehrbuch fanden: Die Sprache mutiert von Dorf zu Dorf. „Ich fragte, ob er einen Löffel braucht – ‚žlica‘ auf Kroatisch“, erzählt Ingo. „Und dann kam ein komplett anderes Wort, was ich in meinem Leben noch nie gehört hatte.“ Er schüttelt ungläubig den Kopf: „Innerhalb der Vereinigten Staaten sind die Dialekte nicht so unterschiedlich wie innerhalb des doch deutlich kleineren Kroatiens mit seinen vier Millionen Einwohnern.“

Doch dann kam der Durchbruch – ausgerechnet beim Bäcker. „Wir hatten einen kompletten Dialog, von Anfang bis Ende mit Rückfragen“, erinnert sich Ingo mit hörbarem Stolz. „Ist das denn alles? Wirklich das ganze Ding, inklusive der Zahlen. Wir sind rausgegangen und dachten: Wir haben es geschafft!“

Mit Hammer, Hacke und Wörterbuch

hr Alltag ist eine Mischung aus Renovierungsarbeiten, Olivenhainpflege und dem steten Versuch, den richtigen Ansprechpartner für die tausend kleinen Dinge des Lebens zu finden. „Das nimmt ziemlich viel Zeit in Anspruch, lustigerweise“, sagt Ingo. Dabei hätten sie durchaus den einfacheren Weg wählen können – in einer deutschen Enklave, wo man unter sich bleibt.

Doch das war nie ihr Plan. Sie wollten eintauchen, Teil werden, verstehen. „Wir haben keinerlei negative Erfahrungen hier in Kroatien gehabt“, betont Ingo. „Die Menschen sind unglaublich freundlich und offen. Es ist wirklich einfach sehr, sehr angenehm, hier zu leben.“

„Besser geht es eigentlich nicht.“

Zwischen Renovierungsprojekten und Olivenernte erkunden sie ihre Insel auf dem Fahrrad, entdecken versteckte Buchten und finden in der Langsamkeit einen Luxus, den sie lange vermisst hatten. Der mediterrane Lebensstil mit frischem Fisch, Gemüse vom Markt und ihrem eigenen Olivenöl erfüllt sie mit spürbarer Zufriedenheit.

„Das Wetter ist super. Viel Sonne“, sagt Nadja und in ihrer Stimme schwingt die Gewissheit mit, die richtige Wahl getroffen zu haben. „Wir haben hier einen Blick auf die Berge und auf das Meer. Besser geht es eigentlich nicht.“ Wer ihr zuhört, glaubt es sofort.

Ihr unermüdlicher Antrieb, kontinuierlich zu lernen und kulturelle Barrieren abzubauen, motiviert sie, immer neue Horizonte zu entdecken.



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