Vom Bäckerei-Chaos zu fließenden Kroatisch-Gesprächen

Melanie | Schülerin

Was als peinlicher Moment beim Brötchenkauf in einer kroatischen Bäckerei begann, entwickelte sich zu bedeutungsvollen Gesprächen mit Einheimischen im ganzen Land. Melanies Weg von der hilflosen Touristin zur selbstbewussten Kroatisch-Sprecherin zeigt, wie Ausdauer und der richtige Unterrichtsansatz sprachliche Stolpersteine in Sprungbretter verwandeln können.

Schülerin Melanie

Ein Schlüsselerlebnis in Mali Lošinj

Melanies kroatische Sprachreise begann mit dem, was sie einen „Schlüsselmoment“ während eines Januarurlaubs 2018 in Mali Lošinj nennt. An der Bäckereitheke stehend, versuchte sie Brot und Brötchen zu bestellen – ausschließlich mit Händen und Füßen. Die Saisonarbeiter, die normalerweise Deutsch oder Englisch sprachen, waren nicht da, und sie war vollständig auf Kroatisch angewiesen – eine Sprache, die sie noch nicht beherrschte.

Schülerin Melanie

„Ich möchte nicht so eine typische Deutsche sein, die immer voraussetzt, dass die Leute ihre Sprache sprechen.“

Aus diesem frustrierenden Moment wurde ihre Motivation. „Wenn ich in ein Land fahre, möchte ich wenigstens einzelne Vokabeln können und nicht davon ausgehen, dass diese Menschen Englisch oder Deutsch sprechen“, reflektiert sie. „Ich möchte nicht so eine typische Deutsche sein, die das immer voraussetzt.“ Das Erlebnis brachte sie dazu, sich nur zwei Monate später bei der Volkshochschule Frankfurt für Kroatisch-Unterricht anzumelden – der Beginn einer Reise, die ihre Beziehung zu Kroatien für immer verändern sollte.

Kindheitserinnerungen als Fundament

Melanies Verbindung zu Kroatien reicht tatsächlich bis in ihre Kindheit im ehemaligen Jugoslawien zurück. Aufgewachsen in der Nähe von Frankfurt, verbrachte sie Familienurlaube in Banjole, Istrien, wo sie der Sprache zum ersten Mal durch spielerische Interaktionen mit anderen Kindern begegnete. Sie brachten sich gegenseitig Zahlen bei, „Bitte“ und „Danke“ – einfache Wörter, die die ersten Samen sprachlicher Neugier pflanzten.

Nach einer Pause von Kroatien in ihren frühen Erwachsenenjahren entdeckte Melanie 2001 ihre Liebe zum Land neu. Ab 2015 begannen sie und ihr Partner Christian jährliche Kroatien-Reisen und erkundeten die Küste ausgiebig mit dem Camper. Ihre Abenteuer führten sie bis hinunter nach Mlini, sie bereisten die gesamte kroatische Küste und entdeckten auch versteckte Perlen im Nordkroatien unterwegs – dort besuchte sie sogar ihre Lehrerin Barbara persönlich und erkundete mit dem Fahrrad die kleinen Dörfer. Diese regelmäßigen Besuche vertieften ihre Wertschätzung für die kroatische Kultur und machten ihr zunehmend bewusst, wie viel reicher ihre Erfahrungen sein könnten, wenn sie sich richtig mit den Einheimischen verständigen könnte.

Der richtige Lehrer macht den Unterschied

Nach einem enttäuschenden Start an der Frankfurter Volkshochschule mit einer, wie Melanie sie beschreibt, „unmotivierten“ Lehrerin, die „wirklich schlecht im Erklären“ war, hätte sie das Kroatische fast aufgegeben. Ihr Partner Christian war von der Erfahrung so abgeschreckt, dass er die Sprache für „zu schwierig“ erklärte und sich weigerte weiterzumachen. Der schlechte Unterricht hätte beinahe beide sprachlichen Ambitionen zum Scheitern gebracht.

„Ohne eure Schule könnte ich das nicht. Ich wäre nicht da, wo ich bin, ohne euch.“

Alles änderte sich, als Melanie 2019 „Lernen wir Kroatisch“ online entdeckte. Ihre erste Probestunde mit Barbara offenbarte, wie richtiger Kroatisch-Unterricht aussehen konnte. „Die persönliche Verbindung ist so wichtig beim Lernen“, erklärt sie. „Wir reden über persönliche Dinge, wir haben uns sogar persönlich getroffen, und die Chemie stimmt.“ Diese Beziehung wurde zum Grundstein ihres Erfolgs und bewies, dass der richtige Lehrer den Unterschied zwischen Aufgeben und Erfolg ausmachen kann.

Abenteuer jenseits des Klassenzimmers

Melanies Hingabe für Kroatisch erstreckt sich weit über formelle Lektionen hinaus in ihren Alltag auf kreative Weise. Sie führt regelmäßige WhatsApp-Unterhaltungen auf Kroatisch mit einem Freund, der kein Deutsch spricht, was sie zwingt, schriftliches Kroatisch konsequent zu üben. Ihr örtlicher kroatischer Supermarkt ist zu einem inoffiziellen Sprachlabor geworden, wo sie mit dem ausgewanderten Besitzer chattet, immer auf Kroatisch, während sie Grundnahrungsmittel wie Jamnica-Wasser, Violetta-Weichspüler und Lino-Lada-Aufstrich kauft.

Lesen ist zu einem weiteren Übungsweg geworden. Während der Kroatien-Urlaube kauft sie lokale Zeitungen und ist stolz, wenn sie die Gesamtbedeutung erfassen kann, auch ohne jedes Wort zu verstehen. Ihre Liebe zu Krimis, besonders ostfriesische Krimis von Salim Bühler, hat sie dazu inspiriert, eventuell kroatische Literatur anzugehen. Diese alltäglichen Anwendungen halten die Sprache zwischen formellen Lektionen lebendig und schaffen natürliche Verbesserungsmöglichkeiten.

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Echte Gespräche, echter Fortschritt

Der Durchbruch, auf den Melanie hingearbeitet hatte, kam schließlich während der letzten Urlaube, als Einheimische begannen, ihre Aussprache zu loben und sagten, sie sei „untypisch deutsch“ und ihre Betonung sei sehr schön. Diese Momente der Anerkennung von Muttersprachlern boten die Bestätigung, dass sich Jahre des Studiums auszahlten. Sie führte ausgedehnte Gespräche mit Ladenbesitzern, einschließlich eines denkwürdigen Chats mit der Metzgersfrau, der sie begeistert auf das Weiterlernen vorfreuen ließ.

„Es wird von Semester zu Semester leichter, und die Freude, die man hat, wenn man die Menschen versteht, macht alles aus.“
Schülerin Melanie

Ihr Fortschritt hat sogar Freunde beeindruckt. Als ihre italienische Freundin Kroatien besuchte und Hilfe beim Apartment-Check-in brauchte, sprang Melanie als Übersetzerin ein und führte das gesamte Gespräch auf Kroatisch. „Meine Freundin stand mit offenem Mund da und sagte, sie habe kein Wort verstanden, aber es höre sich toll an“, erinnert sie sich. Die Ironie entgeht ihr nicht, dass kroatische Vokabeln ihr mittlerweile schneller einfallen als englische – ein Zeichen dafür, wie tief die Sprache in ihrem Denken verwurzelt ist.



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