Wenn Sprachunterricht auf Feuerwehreinsatz trifft

Barbara | Lehrerin

In Barbaras Leben liegen Deutschunterricht und Feuerlöschen näher beieinander, als man vermuten würde. Die 33-jährige Sprachlehrerin aus Nordkroatien bringt dieselbe strukturierte Leidenschaft in ihr Klassenzimmer wie zum Feuerwehrdienst – eine ungewöhnliche Kombination, die ihren Unterricht lebendig und überraschend bodenständig macht.

Die Linguistin im Feuerwehrdienst

In Vratišinac, einem Dorf in der kroatischen Region Međimurje, könnte Barbaras Tag mit einer Online-Deutschstunde beginnen und mit einer Feuerwehrübung enden. „Ich bin seit über 20 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv“, erzählt sie nicht ohne Stolz. „Wir bilden uns regelmäßig weiter, arbeiten mit Kindern und ja – ich habe tatsächlich schon Brände gelöscht.“

Diese Verbindung zwischen Sprachunterricht und Notfalleinsatz passt zu Barbaras Wesen. In beiden Bereichen vereint sie sorgfältige Vorbereitung mit schneller Anpassungsfähigkeit. Das Dorfleben selbst, mit Fußballverein, Schule und dem unvermeidlichen Klatsch („Jeden Tag passiert etwas Neues“, schmunzelt sie), gibt ihr Halt in einer Gemeinschaft, in der alle mehrere Rollen übernehmen.

Ihren Weg zur Sprachlehrerin fand sie nicht auf direktem Weg. Nach dem Studium der Germanistik und Polnisch in Zagreb – „besonders Deutsch war sehr intensiv“ – war sie zunächst unschlüssig über ihre berufliche Zukunft. „Als ich mit dem Studium anfing, wusste ich noch nicht, was ich später machen wollte“, erinnert sie sich. Ein Nebenjob als Lehrerin im dritten Studienjahr offenbarte ihr Talent. „Ich merkte, dass die Schüler zufrieden waren – sowas spürt man als Lehrer. Es hat einfach gepasst.“

Mit Plan und Flexibilität zum Lernerfolg

Barbaras Unterrichtsphilosophie vereint strukturiertes Vorgehen mit Spontaneität. „Ich beginne immer mit einem Plan“, erklärt sie, „aber nicht zu detailliert. Wenn ich merke, dass ein Thema bei einem Schüler nicht ankommt, schwenke ich um.“

Barbara

„Mein Unterrichtsstil? Geplant, aber spontan – ich mag Gegensätze.“

Diese Anpassungsfähigkeit zeigt sich besonders in der persönlichen Ausrichtung ihres Unterrichts. „Entdecke ich, dass jemand Fußball liebt, verbinde ich den Stoff damit – vielleicht üben wir Zahlen anhand von Spielergebnissen oder Vokabeln durch Spielbeschreibungen.“ Ebenso reagiert sie auf die Tagesform: „Ich spüre, ob jemand einen schlechten Tag hat oder besonders aufnahmefähig ist – dann passen wir das Tempo entsprechend an.“

Der Erfolg dieses Ansatzes wurzelt in Barbaras authentischer Verbindung zu ihren Schülern. Viele lernen seit Jahren bei ihr und haben Beziehungen aufgebaut, die über das übliche Lehrer-Schüler-Verhältnis hinausgehen. „Wir haben ein fast freundschaftliches Verhältnis. In jeder Stunde frage ich, was seit letzter Woche passiert ist. Die Schüler schätzen diesen persönlichen Kontakt.“

Vom Unterricht zur Hochzeitseinladung

Die Grenzen zwischen Lehrerin und Freundin verschwimmen mit der Zeit – einige Schüler waren sogar Gäste auf Barbaras Hochzeit. „Manchmal können sie nicht warten und schicken mir eine WhatsApp mit Neuigkeiten“, lacht sie. „Aber die ausführliche Unterhaltung sparen wir uns für den Unterricht auf.“

Dieses persönliche Engagement schafft eine besondere Motivation. „Die Schüler sind engagierter, wenn sie denken: Heute sehe ich Barbara, ich muss ihr unbedingt etwas erzählen“, beobachtet sie. Diese Atmosphäre hat zu ihrer bemerkenswerten Bilanz beigetragen: „Ich hatte viele positive Erlebnisse im Unterricht, aber kein einziges negatives.“

„Die schwerste und zugleich schönste Zeit im Leben – so beschrieb eine Freundin mir das Muttersein, und sie hat Recht.“

Zwischen Sprachen, Löschwasser und Kinderlachen

Barbaras Leben hat mit der Geburt ihrer Tochter Tara, jetzt zehn Monate alt, eine neue Wendung genommen. Das energiegeladene Baby, das „wenig schläft, aber uns tagsüber viel Freude bereitet“, bringt eine zusätzliche Dynamik in ihren Alltag.

Zu Hause durchstöbert ihr Mann TikTok nach anspruchsvollen Backrezepten für sie. „Hat er etwas gefunden und ich habe alle Zutaten da, steht es schon am nächsten Tag auf dem Tisch“, erzählt sie lächelnd. Diese Backkreativität ergänzt traditionelle kroatische Gerichte wie „Purica i Mlinci“ (Truthahn mit speziellem Fladenbrot) in ihrem kulinarischen Repertoire.

Zwischen den Unterrichtsstunden kümmert sie sich um ihre beiden Katzen – Buba und Mara (benannt nach dem kroatischen Wort für „Marienkäfer“) – die bei ihren Schülern so beliebt sind, dass diese regelmäßig nach ihnen fragen. Dieses häusliche Leben balanciert sie mit zweimal wöchentlichem Fitnesstraining, Yoga (das ihr eine Schülerin nahebrachte) und sommerlichen Rafting-Abenteuern mit Freunden.

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Sprachverliebt – ein Leben im Lernmodus

Barbaras eigene Sprachreise setzt sich parallel zu ihrer Lehrtätigkeit fort. Nach Deutsch und Polnisch an der Universität bringt sie sich nun Spanisch bei – mit Duolingo, wann immer sich eine Lücke im Alltag findet. „Mal zehn Minuten täglich, mal eine halbe Stunde – je nachdem, wie viel Zeit bleibt. Sprachen sind einfach meine Leidenschaft.“

Diese ständige Lernbereitschaft hält auch ihren Unterricht frisch. Bei Let’s Learn Croatian schätzt sie die gefundene Balance: „Wir sind ambitioniert und modern, aber nicht übertrieben fortschrittlich. Unser Unterricht ist zeitgemäß, alles läuft online, wir bieten flexible Termine – aber unser größter Vorteil sind natürlich die Lehrerinnen“, fügt sie mit einem Augenzwinkern hinzu.

„Mein Lieblingsort ist zu Hause.“
Barbara

Trotz ihrer Reiselust durch Europa – Österreich, Slowakei und die Hochzeitsreise nach Zypern – bleibt Barbaras Herz fest in ihrem kroatischen Dorf verankert. „Mein Lieblingsort ist zu Hause“, sagt sie schlicht und trifft damit den Kern einer Persönlichkeit, die ihre Erfüllung im Verbinden verschiedener Welten gefunden hat: Sprachen mit Menschen, Tradition mit Innovation, Lehren mit Lernen.

Für Barbara bedeutet Kroatischunterricht weit mehr als Grammatikregeln und Vokabellisten – es geht darum, das Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln, das sie aus ihrem Dorf und der Feuerwehr kennt. Es bedeutet, vorbereitet zu sein und dennoch flexibel zu bleiben, wenn das Leben überraschende Wendungen nimmt – genau wie bei einem Feuerwehreinsatz.



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