Von peinlichen Begegnungen zu inspirierenden Gesprächen

Zuzanna | Lehrerin

In Wrocław aufgewachsen mit einem Vater, der als Übersetzer in ganz Europa arbeitete, war Zuzanna von klein auf von internationalen Stimmen umgeben. Nach ihrem Studium der internationalen Beziehungen und einem Aufenthalt in Brüssel entdeckte sie, dass Polnisch unterrichten nicht nur um Grammatikregeln geht – sondern darum, echte Verbindungen zu schaffen und Schülern zu helfen, ihre Stimme in einer neuen Sprache zu finden.

Lehrerin Zuzanna

Eine Kindheit geprägt von Sprachen und Kulturen

Zuzannas Weg zu den Sprachen begann lange bevor sie sich je vorstellen konnte, Polnisch zu unterrichten. Sprachen liegen in ihrer Familie: Ihr Vater, Wirtschaftsprofessor und Übersetzer, füllte ihr Zuhause in Wrocław mit internationalen Gästen, die Deutsch und Russisch sprachen, während ihre Großmutter Französischlehrerin war und der kleinen Zuzanna ihre ersten Französischstunden gab. „Ich bekam immer Postkarten von meinem Vater aus verschiedenen Ländern“, erinnert sie sich an diese Einblicke in ferne Orte, die ihre Neugier auf andere Kulturen weckten.

Lehrerin Zuzanna

„Ich war entschlossen, Deutsch zu lernen, weil ich nicht wollte, dass Papas Freunde mit mir sprechen wollen und ich kein Wort auf Deutsch sagen kann.“

Ein besonderer Morgen steht ihr deutlich vor Augen – ein Moment, der ihre sprachliche Zukunft prägen sollte. Als ein deutscher Gast früh wach war und ihr Vater noch schlief, begann der Mann auf Deutsch mit ihr zu sprechen, bat um Kaffee und gestikulierte mit den Händen, als sie ihn nicht verstand. „Es war etwas peinlich, dass ich fünf Minuten lang nicht mit jemandem sprechen konnte“, erinnert sie sich. „Ich war entschlossen, in Zukunft Deutsch zu lernen, weil ich diese Situation nicht noch einmal haben wollte.“

Von Brüsseler Erkenntnissen zur Unterrichtsinspiration

Nach ihrem Studium der internationalen Beziehungen verbrachte Zuzanna zwei prägende Jahre in Brüssel, wo sie zum ersten Mal einer wirklich mehrsprachigen Umgebung begegnete. Die Erfahrung öffnete ihr die Augen dafür, wie natürlich Menschen zwischen drei oder vier Sprachen in einem Gespräch wechseln konnten, und machte ihr bewusst, wie viele Sprachen noch darauf warteten, gelernt zu werden.

Doch es waren die Fragen ihrer internationalen Mitstudenten, die sich als besonders aufschlussreich erwiesen. „Die Leute stellten mir Fragen über mein Land, woher ich komme, die Geschichte Polens, und ich konnte nicht alle Fragen beantworten“, reflektiert sie. Diese Erkenntnis führte zu einer tieferen Wertschätzung ihrer eigenen Herkunft. Sie entdeckte, dass Polen zwar oft denken, ihr Land sei nicht besonders interessant, Ausländer aber echte Neugier für dessen Geschichte und Kultur zeigen. Manche baten sogar um informelle Polnischstunden und erzählten Geschichten von ihren Reisen durch polnische Städte – manchmal mehr Städte, als Zuzanna selbst besucht hatte.

Ihre Stimme finden durch gesprächsorientierten Unterricht

Als Zuzanna schließlich mit dem Polnischunterricht begann, konzentrierte sie sich anfangs stark auf Grammatikregeln, weil sie dachte, das wollten die Schüler. Doch schnell bemerkte sie einen Widerspruch: Je mehr Grammatik die Schüler lernten, desto ängstlicher wurden sie bei echten Gesprächen und sorgten sich ständig um Korrektheit statt um Kommunikation.

„Es ist wichtiger, fließend und natürlich zu sein und sprechen zu wollen, als kleine Fehler zu machen. Ich versuche, Schüler sich öffnen zu lassen und sich darauf zu konzentrieren, was sie sagen wollen.“

„Ich versuche, Schüler in Gespräche einzubeziehen und ihnen zu helfen, Grammatik etwas unbewusst zu lernen, ohne sich darauf zu konzentrieren“, erklärt sie. Ihr Ansatz stellt Flüssigkeit und natürliche Kommunikation über perfekte Genauigkeit. Sie ermutigt Schüler, ihre Geschichten zu teilen und so viel wie möglich zu sprechen, und korrigiert nicht jeden kleinen Fehler, sondern nur die wichtigsten.

Bergpfade und musikalische Entdeckungen

Jenseits des Klassenzimmers führen Zuzannas Leidenschaften sie in Polens Bergregionen, besonders in die Tatra bei Zakopane, wo Familienverbindungen sie erstmals zum Wandern brachten. Sie bevorzugt lange Spaziergänge durch Waldwege gegenüber professionellem Bergsteigen und sucht das, was sie als „Interaktion mit der Natur, Wäldern, frischer Luft“ beschreibt. Im Winter findet man sie auf den Pisten, wo sie Skiurlaub genießt.

Wenn sie nicht gerade Wanderwege erkundet, vertieft sich Zuzanna in Bücher über Geschichte, besonders lokale Geschichten polnischer und internationaler Städte. Musik spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in ihrem Leben – sie spielt sowohl Gitarre als auch Klavier und experimentiert ständig mit neuen Liedern. Ihr Musikgeschmack umfasst ein beeindruckendes Spektrum von klassischen Kompositionen über K-Pop bis Rock’n’Roll, wobei sie eine besondere Vorliebe für polnische Künstler wie Czerwone Gitarre und den kürzlich entdeckten Andrzej Zaucha hat, den sie als „polnischen Frank Sinatra“ beschreibt. Die Wärme von Familientraditionen hat für sie ebenfalls besondere Bedeutung, besonders Erinnerungen an ihre Großmutter, die tagelang handgemachte Pierogi für ihre großen Familientreffen zu Weihnachten zubereitete – ein Werk der Liebe, das alle um traditionelle polnische Aromen versammelte.

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Die Magie der Durchbrüche

Die lohnendsten Momente in Zuzannas Lehrerkarriere kommen, wenn sie miterlebt, wie ihre Schüler Polnisch verwenden, um authentisch zu kommunizieren – sowohl miteinander in Gruppeneinstellungen als auch in ihrem Privatleben außerhalb des Klassenzimmers. Wenn Schüler Geschichten von erfolgreich geführten Gesprächen mit polnischen Familienmitgliedern oder Partnern erzählen oder wenn sie natürlich ins Polnische wechseln während Gruppendiskussionen, weiß sie, dass ihr gesprächsorientierter Ansatz funktioniert.

„Wenn du hören kannst, dass Schüler sprechen und dieses Wissen nutzen, um miteinander und mit anderen Menschen zu kommunizieren, das ist der lohnendste Teil.“
Lehrerin Zuzanna

Dieser natürliche Übergang von strukturierten Lektionen zu spontaner Kommunikation repräsentiert alles, was Zuzanna als Lehrerin erreichen möchte. Anstatt Schüler zu schaffen, die Grammatikregeln perfekt aufsagen können, fördert sie echte Kommunikatoren, die Polnisch nicht als akademische Herausforderung betrachten, sondern als lebendiges Werkzeug für Verbindung und Verständnis.



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