Wir sagen Sretan Božić mit 10% Rabatt!
Nutzen Sie unser Weihnachtsangebot mit 10% Rabatt auf alle Kurse & Stunden (z.B. 12 Wochen Gruppenkurs nur 224€ 249€ und Einzelstunden schon ab 29€ pro Einheit). Gültig bis 06.01.2026.

Vom Rand ins Zentrum des Gesprächs
Sandra begegnete dem Kroatischen – oder genauer gesagt, dem Serbischen – auf unerwartete Weise: Ihr Mann verließ den Raum, wenn er mit seiner Mutter telefonierte. „Er meinte, er fände das komisch“, erinnert sie sich. Sandras Reaktion war jedoch eine völlig andere. Sie war fasziniert vom Klang der Sprache, beeindruckt davon, dass ihr Mann so mühelos zwischen zwei Sprachen wechseln konnte. Was er für selbstverständlich hielt, empfand sie als Geschenk.

„Ich wollte einfach ein bisschen mehr verstehen, wenn die beiden plaudern – damit ich nicht immer ausgeschlossen bin am Mittagstisch.“
Die eigentliche Motivation entstand am Esstisch, wo ihr Mann und seine serbische Mutter während der Gespräche in ihre Muttersprache wechselten. „Ich wollte einfach ein bisschen mehr verstehen, wenn die beiden plaudern“, erklärt Sandra. „Damit ich nicht immer ausgeschlossen bin am Mittagstisch.“ Ihre Schwiegermutter lebt seit 60 Jahren in Österreich, spricht aber nach wie vor lieber Serbisch. Für Sandra wurde das Sprachenlernen zu einer Frage der Zugehörigkeit – es ging darum, Teil des vollständigen Gesprächs zu sein, statt auf Übersetzungen zu warten.
Das Geschenk einer Tochter verändert alles
Als Sandras Tochter vor dreieinhalb Jahren zur Welt kam, verstärkte sich ihre Motivation noch einmal deutlich. „Mit meiner Tochter ist es wirklich noch mal intensiv geworden“, sagt sie. „Da habe ich gedacht, okay, ich würde es jetzt gerne noch mal probieren, ob das geht.“ Ihr Mann spricht die Sprache, hat sie aber nie in der Schule gelernt, wodurch ihm grammatikalische Fehler unterlaufen. Sandra dagegen, die Grammatik schon immer leicht fiel und in der Schule Französisch gelernt hat, erkannte, dass sie zur sprachlichen Brücke der Familie werden könnte.
Ihre Vision reicht über das bloße Verstehen hinaus. Sie stellt sich vor, ihrer Tochter beim Sprachenlernen helfen zu können, falls diese Interesse entwickelt – grammatikalisch auf eine Weise unterstützen zu können, wie ihr Mann es nicht kann. „Worte sind so wichtig“, stimmt Sandra der Sorge ihres Mannes um Präzision in der zweisprachigen Erziehung zu. Vorerst spricht die Großmutter etwas Serbisch mit dem Mädchen, und Sandra baut ihre Fähigkeiten aus, um künftig mehr beizutragen. Die dreieinhalbjährige Tochter zeigt bereits deutliche Anzeichen, ganz wie ihre Mutter zu sein – voller Energie, immer am Reden, ständig in Bewegung.
Die Denkweise einer Höhlenforscherin
Sandras frühere Versuche, Kroatisch zu lernen, waren frustrierend verlaufen. Sie hatte Kurse vor Ort besucht, die aber immer wieder einschliefen – zu wenige Teilnehmer für die nächste Stufe, das Interesse ließ nach ein, zwei Runden nach. „Die Kurse haben immer wieder aufgehört, das war immer super schade“, erinnert sie sich. Als ihr Mann dann beiläufig erwähnte, Serbisch sei „total leicht, nichts wie Deutsch“, hatte sie nach ihrer ersten richtigen Lektion Neuigkeiten für ihn. „Ich habe gesagt: ‚Ist dir bewusst, dass wir sieben Fälle im Kroatischen haben? Sieben, nicht vier wie im Deutschen. Ihr habt sieben.‘ Er so: ‚Was? Echt?’“
„Sprache ist wie Höhlenforschung – zuerst bist du im Dunkeln, siehst einzelne Dinge, aber nichts ergibt Sinn. Dann macht es irgendwann klick.“
Sandra hat jedoch ihre eigene Philosophie zum Sprachenlernen entwickelt. „Generell ist Sprache immer so ein bisschen wie Höhlenforschung“, erklärt sie. „Zuerst bist du irgendwie im Dunkeln, siehst mit deiner Taschenlampe einzelne Dinge, nichts davon ergibt irgendwie Sinn. Man erkennt nur irgendwelche unbekannten Zeichen an den Wänden in der Höhle, dann gibt es hier und da so Stolpersteine, kann man sagen, Grammatik und so Sachen. Aber irgendwann macht es halt einfach klick. Man braucht Mut, man braucht ein bisschen Neugier und die Bereitschaft, etwas Neues zu lernen. Aber irgendwann wird es hell und dann denkst du, oh wow, ist das cool.“ Diese Klick-Momente kommen in kleinen Schritten während der Lektionen – wenn sie plötzlich eine Dativendung in einem normalen Satz erkennt, sieben Stunden nachdem sie sie gelernt hat, und spürt, wie sich die Teile zusammenfügen. „Das sind die kleinen, freudigen Momente, wo man diese Klickmomente hat“, sagt Sandra. „Wo man sich fühlt, oh, okay, ja, ich habe es verstanden, voll cool.“
Mehr als Marketing und Muttersein
Wenn Sandra nicht gerade im Marketing arbeitet oder mit ihrer energiegeladenen Tochter unterwegs ist, geht sie einem ungewöhnlichen Hobby nach: Poledance. „Man braucht ziemlich viel Kraft, wenn man mit dem eigenen Körpergewicht trainiert“, erklärt sie, „und ein bisschen Schmerzempfinden muss auch da sein, man muss was vertragen können.“ Sie trainierte drei Jahre lang, bis die Pandemie eine Pause erzwang, als alles schloss. Seit einem Jahr ist sie wieder dabei. Beruflich hat sich ihr Fokus gewandelt – von zehn Jahren Eventmanagement, in denen sie die größten internationalen Messen des Unternehmens organisierte und eine Showroom-Eröffnung mit tausend Menschen aus aller Welt – zu einer stärker fokussierten Rolle, die besser zu ihrem Leben als Mutter passt.
Ihre Reiselust ist ungebrochen. In diesem Sommer, während drei Monaten Auszeit von der Arbeit, waren sie und ihre Tochter auf Kos, verbrachten zehn Tage in Rovinj, Kroatien, und Sandra schaffte es sogar nach Las Vegas. „Wir sind immer viel unterwegs“, sagt sie. Ob Urgroßmutter-Besuche, Ausflüge zum Spielplatz oder ins Hallenbad bei schlechtem Wetter – ihre Tochter braucht das, was Sandra gut kennt: „Action, Action, Action, ganz viel Unterhaltung.“ Ihr Mann, scherzt sie, sei der Ruhige. „Der sagt, jetzt habe ich zwei von dir, oh mein Gott.“
6-wöchiger Email-Kurs (kostenlos)
Bereit für Ihre eigene Geschichte? Erhalten Sie jede Woche eine kurze Kroatisch-Lektion sowie eine kleine Übung zum Ausprobieren. Jetzt eintragen und direkt loslegen!

Die Freude, auf Kroatisch zu bestellen
Die Einzelstunden haben für Sandra den entscheidenden Unterschied gemacht, trotz einiger herausfordernder Momente mit Lehrerwechseln aufgrund von Schwangerschaften. „Wenn sechs Leute sind, dann der, was es weiß, sagt es halt. Die anderen fünf denken sich, Gott sei Dank hat es der gesagt“, beobachtet sie. „Im One-on-one muss man sich 45 Minuten echt konzentrieren, man ist der Einzige, der da ist. Und ich finde, man arbeitet halt an den eigenen Fehlern.“ Der beste Moment kam, als ihre Lehrerin einfach aufhörte, ihre Aussprache so häufig zu korrigieren. „Ich war noch ganz unsicher und habe gefragt: ‚Sage ich das richtig?‘ Und sie: ‚Ja, ja, ja.‘ Das war dann ein richtiger Heben, muss ich sagen.“
„Im Restaurant sitzen und in der Landessprache bestellen – ich bin nicht mehr angewiesen auf meinen Mann. Das ist sehr erhebend.“

Am deutlichsten zeigen sich die Erfolge bei den jährlichen Familienreisen nach Rovinj. „Im Restaurant sitzen und in der Landessprache bestellen, mit dem Kellner die paar Worte wechseln, die man kann – ich bin nicht mehr angewiesen auf meinen Mann“, sagt Sandra. „Das ist schon sehr erhebend.“ Zu Hause versteht sie mittlerweile die Gespräche zwischen ihrem Mann und ihrer Schwiegermutter und korrigiert sogar Fehler, wenn ihr Mann etwa Dienstag und Montag bei Verabredungen zum Babysitten verwechselt. Ihr Rat für neue Lernende ist einfach: „Enjoy the journey. Genieße, was kommt. Weil man lernt nicht nur eine neue Sprache. Du lernst tolle Menschen kennen. Du hast eine gute Zeit und lernst währenddessen noch etwas. Man soll es nicht als Arbeit sehen, sondern wirklich einfach Hobby. Am Ende des Tages ist es ein bisschen Hobby. Ich mache das wirklich gerne. Du musst das nicht machen. Du willst das.“
Storys von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften
Entdecken Sie inspirierende Sprachlern-Geschichten und sehen Sie, wie andere Kroatisch lernen und unterrichten.



