Die Meldung auf Kroatisch
- zastupnik (m.)
osoba koja službeno predstavlja interese građana ili neke skupine u saboru ili drugom tijelu ↩︎ - izaći
prestati biti dio nečega ili napustiti neko mjesto ili skupinu ↩︎ - koalicija (f.)
savez ili udruga više država, stranaka ili skupina koje surađuju radi zajedničkog cilja ↩︎ - sigurnost (f.)
stanje u kojem nema opasnosti ili prijetnje, osjećaj zaštićenosti ↩︎ - europski
koji se odnosi na Europu ili Europsku uniju ↩︎ - sukob (m.)
situacija u kojoj se dvije ili više strana snažno ne slažu ili se bore jedna protiv druge ↩︎
Übersetzung
Textverständnis
Question 1: Warum hält Stranka Most die Mitgliedschaft in der „Koalition der Willigen“ für schlecht für Kroatien?
Question 2: Welche internationalen Zusammenschlüsse betrachtet Stranka Most als ausreichend für Kroatien?
Lernwörter
| Kroatisch | Deutsch |
|---|---|
| zastupnik (m.) | |
| izaći | |
| koalicija (f.) | |
| sigurnost (f.) | |
| europski | |
| sukob (m.) | |
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Die Meldung in voller Länge
Die kroatische Oppositionspartei Most hat gemeinsam mit dem parteilosen Abgeordneten Josip Jurčević gefordert, dass Kroatien aus der sogenannten „Koalition der Willigen“ austritt – einem Zusammenschluss von Staaten, die ihre Unterstützung für die Ukraine in deren Verteidigung gegen Russland koordinieren. Die Initiative wurde auf einer Pressekonferenz im kroatischen Parlament (Sabor) vorgestellt.
Gegenüber Journalisten erklärte der Most‑Abgeordnete Zvonimir Troskot, Kroatien habe in dieser Koalition „nichts verloren“. Er verbindet sie mit einem seiner Ansicht nach zunehmend konfrontativen Kurs gegenüber Russland. Er verwies dabei besonders auf jüngste Äußerungen französischer Militärvertreter, über die auch kroatische Medien berichtet hatten, in denen von der Möglichkeit künftiger Kampfhandlungen gegen Russland die Rede war. Diese bezeichnete er als „äußerst gefährliche Botschaften“.
Troskot sagte, Kroatien habe aus Sicht seiner Partei seine wichtigsten strategischen Ziele nach der Unabhängigkeit mit dem Beitritt zur Europäischen Union (EU) und zum NATO‑Bündnis bereits erreicht. Eine zusätzliche, informelle Gruppierung, die er mit einer direkteren Konfrontation mit Russland verknüpft, liege nicht im kroatischen Interesse.
Immer wieder hob er die aus seiner Sicht notwendige Wahrung von „kroatischen nationalen Interessen und der nationalen Sicherheit“ hervor. Als Beispiel für Verwundbarkeit erinnerte er an den bis heute nicht vollständig aufgeklärten Vorfall, bei dem 2022 eine Militärdrohne in Zagreb abstürzte. Dieser Fall zeige, so Troskot, dass Kroatien in regionale Konflikte hineingezogen und Risiken ausgesetzt werden könne.
Nach Angaben Troskots wird die Parlamentsfraktion von Most einen formellen Vorschlag zum Austritt aus der Koalition an den Staatspräsidenten, den Premierminister, den Parlamentspräsidenten sowie an die kroatischen Sicherheits‑ und Nachrichtendienste übermitteln. Ein Verbleib in der Koalition sei für Kroatien „hochgefährlich“, wenn sich die internationale Rhetorik rund um den Krieg weiter zuspitze.

Der unabhängige Abgeordnete Josip Jurčević, der im Parlament mit Most kooperiert, kritisierte ebenfalls die derzeitige außenpolitische Positionierung Kroatiens. Er argumentierte, die Spannungen und ein von ihm so bezeichneter „Interessenkonflikt“ zwischen einflussreichen NATO‑ und westlichen Staaten hätten sich in den vergangenen Monaten verschärft. Kroatien werde seiner Ansicht nach in diese Auseinandersetzung hineingezogen – auf eine Weise, die Europa und der Welt insgesamt schaden könne. Die Verantwortung dafür gab er Premierminister Andrej Plenković, den er beschuldigte, Kroatien zu eng an diese Politik anzubinden.
Beide Politiker verwendeten deutliche Worte, um vor einer von ihnen so wahrgenommenen „kriegshetzerischen Rhetorik“ mancher westlicher Führungspersönlichkeiten und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu warnen. Troskot betonte, Most wolle nicht, dass Kroatien mit Aufrufen in Verbindung gebracht werde, die nach seiner Interpretation den Krieg mit Russland verlängern oder vertiefen könnten – zumal Russland über erklärte nukleare Fähigkeiten verfüge und Kroatien über kein eigenes Flugabwehrsystem verfüge.
Zugleich unterstrich Troskot, Kroatien sei – und solle nach Auffassung von Most auch bleiben – ein loyales Mitglied von NATO und EU. Kroatien habe bereits diplomatische und materielle Hilfe für die Ukraine geleistet und komme weiterhin seinen Bündnisverpflichtungen nach. Der Streitpunkt, wie er ihn darstellte, betreffe nicht die Mitgliedschaft in NATO oder EU als solche, sondern die Beteiligung an einem zusätzlichen Rahmen, den Most mit einem höheren Sicherheitsrisiko verbindet.
Andere politische Akteure und staatliche Institutionen Kroatiens hatten zum Zeitpunkt der zitierten Äußerungen in den ausgewerteten Berichten noch keine ausführlichen öffentlichen Reaktionen auf den Vorstoß von Most veröffentlicht. Die Regierung hat wiederholt Kroatiens Solidarität mit der Ukraine und seine Bindung an gemeinsame EU‑ und NATO‑Positionen betont; die konkrete Forderung nach einem Austritt aus der „Koalition der Willigen“ wurde in der herangezogenen Berichterstattung jedoch nicht gesondert behandelt.
Für Beobachter außerhalb Kroatiens illustriert die Debatte eine breitere Diskussion in einigen europäischen Staaten: Wie weit soll die Unterstützung für die Ukraine gehen? Wie sind Sicherheitsgarantien auszulegen? Und wie bringen kleinere Staaten ihre Bündnistreue mit der eigenen Einschätzung des nationalen Risikos in Einklang? Im kroatischen Fall setzt die Initiative von Most diese Fragen nun formell auf die Tagesordnung des Parlaments, während die endgültigen Entscheidungen bei den höchsten politischen und sicherheitspolitischen Institutionen des Landes liegen.
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Fortgeschritten: Berichte aus Kroatien
- Most fordert Kroatiens Ausstieg aus der Koalition der Willigen: „Man macht uns zu Zielen“ (Net.hr)
- Most fordert Kroatiens Austritt aus der Koalition der Willigen: „Selenskyj hetzt zum Krieg auf“ (Index.hr)
- Most fordert den Austritt Kroatiens aus der „Koalition der Willigen“ (Jutarnji list)
- Most fordert Austritt Kroatiens aus der „Koalition der Willigen“ – sehen keinen Sinn in Hilfe für die Ukraine (Glas Istre)


