Kroatischer Minister verteidigt Haarvorschriften der Armee und stellt sich hinter Sänger

Lernnachrichten | 25.11.2025

Heute geht es in Lernnachrichten Kroatisch um die Haltung des Verteidigungsministers zum Erscheinungsbild von Soldaten in der Ausbildung und seine Kritik an einer jüngsten Kulturentscheidung der Stadt Zagreb.

Kroatischer Minister verteidigt Haarvorschriften der Armee und stellt sich hinter Sänger

Die Meldung auf Kroatisch

Ministar obrane1 Ivan Anušić kaže da će vojnici2 na obuci3 morati imati kratku kosu i uredan izgled4. Duga kosa i brada nisu dopuštene. On misli da je to važno za red i sigurnost5 u vojsci. Anušić se ne slaže s odlukom grada Zagreba da zabrani6 koncert pjevača Thompsona.

  1. obrana  (f.)
    zaštita neke države, osobe ili mjesta od napada ili opasnosti ↩︎
  2. vojnik  (m.)
    osoba koja radi u vojsci i sudjeluje u vojnim zadacima ↩︎
  3. obuka  (f.)
    organizirano učenje i vježbanje za neki posao ili zadatak ↩︎
  4. izgled  (m.)
    kako nešto ili netko izgleda izvana, vanjski dojam ↩︎
  5. sigurnost  (f.)
    stanje kada nema opasnosti, kada je netko ili nešto zaštićeno ↩︎
  6. zabraniti
    odlukom reći da se nešto ne smije raditi ili održati ↩︎

Übersetzung

Der Verteidigungsminister Ivan Anušić sagt, dass Soldaten in der Ausbildung kurze Haare und ein gepflegtes Aussehen haben müssen. Lange Haare und Bärte sind nicht erlaubt. Er findet, dass dies für Ordnung und Sicherheit in der Armee wichtig ist. Anušić ist nicht einverstanden mit der Entscheidung der Stadt Zagreb, das Konzert des Sängers Thompson zu verbieten.

Textverständnis

Question 1: Was sagt Minister Ivan Anušić über Haare und Bärte der Soldaten während der Ausbildung?

Er sagt, dass Soldaten in der Ausbildung kurze Haare und ein gepflegtes Erscheinungsbild haben müssen und dass langes Haar und lange Bärte nicht erlaubt sind.

Question 2: Mit welcher Entscheidung der Stadt Zagreb ist Anušić nicht einverstanden?

Er lehnt die Entscheidung Zagrebs ab, das Konzert des Sängers Thompson zu verbieten.

Lernwörter

KroatischDeutsch
obrana  (f.)Verteidigung
vojnik  (m.)Soldat
obuka  (f.)Ausbildung
izgled  (m.)Aussehen
sigurnost  (f.)Sicherheit
zabraniti verbieten

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Die Meldung in voller Länge

Kroatiens Verteidigungsminister Ivan Anušić hat bestätigt, dass Männer, die für die geplante Wiedereinführung des Wehrpflichtdienstes eingezogen werden, strenge Vorgaben für ihr äußeres Erscheinungsbild einhalten müssen – darunter Kurzhaarfrisuren und Einschränkungen beim Bart.

Nach einer Gedenkveranstaltung in Laslovo für Soldaten und Zivilisten, die im Heimatkrieg der 1990er‑Jahre getötet wurden oder vermisst sind, erklärte Anušić, dass während der vorgesehenen zweimonatigen Grundausbildung alle Wehrpflichtigen eine ordentliche, kurze militärische Frisur tragen müssen. Er betonte, dies setze eine seit Langem geltende Regel in den kroatischen Streitkräften fort und sei keine neue Maßnahme.

Den Minister zufolge werden Rekruten nicht vollständig kahlgeschoren, sie dürfen aber weder schulterlanges Haar noch lange Bärte tragen. Diese Vorgaben seien „minimale praktische und sicherheitsrelevante Anforderungen“, sagte Anušić. Langes Haar und Bärte könnten im militärischen Alltag, in Kampfsituationen, bei der Hygiene und beim Tragen von Ausrüstung wie Helmen und Schutzmasken Probleme verursachen.

Anušić verknüpfte den Dresscode mit weitergehenden Erwartungen an das Verhalten in der Armee. Ein Soldat müsse gepflegt und der Rolle angemessen auftreten, so der Minister; das äußere Erscheinungsbild stütze die Disziplin, die er als „Fundament“ der Streitkräfte bezeichnete. Deshalb dürfe der Wehrdienst nicht als Klassenfahrt oder Urlaub missverstanden werden, sondern sei eine ernsthafte Verpflichtung.

Kroatischer Minister verteidigt Haarvorschriften der Armee und stellt sich hinter Sänger
Kroatischer Minister verteidigt Haarvorschriften der Armee und stellt sich hinter Sänger

In demselben Medienauftritt äußerte sich der Minister auch zu einem separaten politischen Streit in der Hauptstadt. Er kritisierte die angekündigte Entscheidung von Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomašević, ein zweites Konzert des nationalistischen Sängers Marko Perković Thompson zu untersagen, das für den 28. Dezember in Zagreb geplant war. Das erste Konzert hatte kürzlich in der Stadt stattgefunden.

Anušić sprach von einer Diskriminierung eines Künstlers. Er sehe keinen Grund, den Auftritt eines Musikers zu verbieten, dessen Konzerte nach seinen Worten bereits Hunderttausende Besucher angezogen hätten. Aus seiner Sicht ist die Entscheidung des Bürgermeisters politisch motiviert und nicht das, wofür die kroatischen Veteranen in den 1990er‑Jahren gekämpft hätten.

Der Minister kritisierte außerdem die Prioritäten der Stadtverwaltung von Zagreb. Die lokalen Behörden müssten sich zuerst um Müllentsorgung, Verkehrsprobleme und den Zustand des öffentlichen Raums kümmern. Erst wenn die Stadt, so Anušić, wie eine „saubere und geordnete europäische Stadt“ aussehe, solle die Führung zu höher angesiedelten politischen Debatten übergehen. Die derzeitige Stadtregierung sei jedenfalls nicht die Instanz, die „Lektionen“ über Geschichte, Patriotismus oder Faschismus erteilen sollte.

Zur Begründung seiner Unterstützung für Thompsons Auftritt verwies Anušić auf die Rolle der Musik im Heimatkrieg. Kroatische Soldaten hätten an der Front viele Lieder gehört, darunter Thompsons bekannte Kriegsballade „Bojna Čavoglave“, die er bis heute als ein prägnantes Symbol jener Zeit sieht. Er nannte auch andere damals populäre Künstler wie Zlatni dukati sowie die Sängerin Josipa Lisac mit ihrem Lied „Sloboda i mir“ („Freiheit und Frieden“).

Die Auseinandersetzungen um Frisuren und Konzerte berühren breitere kroatische Debatten über militärische Disziplin, nationale Identität und das Erbe des Konflikts der 1990er‑Jahre. Während Anušić die Haarvorschriften als technische und sicherheitsbezogene Frage darstellt und das Konzertverbot als ungerechtfertigte Diskriminierung kritisiert, setzt die Stadtführung in Zagreb andere Schwerpunkte und vertritt eine andere Auffassung davon, was im öffentlichen Raum akzeptabel ist. Sowohl die Ausgestaltung des neuen Wehrpflichtsystems als auch der Ausgang des Streits um Thompsons Auftritt dürften das Land noch länger politisch und medial beschäftigen.

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