Großer Ausbau für das Archäologische Nationalmuseum in Athen

Lernnachrichten | 16.12.2025

Diese Ausgabe von Lernnachrichten Griechisch dreht sich um große Pläne zur Erneuerung des Archäologischen Nationalmuseums in Athen – mit einem Ausbau im Inneren und einer grundlegenden Verwandlung der Außenanlagen, bei gleichzeitigem Schutz seines historischen Charakters.

Großer Ausbau für das Archäologische Nationalmuseum in Athen

Die Meldung auf Griechisch

Η ελληνική κυβέρνηση θέλει να μεγαλώσει1 και να ανανεώσει2 το Εθνικό Αρχαιολογικό Μουσείο στην Αθήνα. Θα υπάρχουν νέοι χώροι για εκθέσεις3, εκπαίδευση4 και έρευνα5. Ένας όμορφος δημόσιος κήπος με δέντρα και μονοπάτια θα γίνει γύρω από το μουσείο. Το ιστορικό κτίριο θα προστατευτεί και θα γίνει πιο σύγχρονο6.

  1. μεγαλώνω
    κάνω κάτι πιο μεγάλο σε μέγεθος ή διάρκεια ↩︎
  2. ανανεώνω
    κάνω κάτι πάλι νέο, φρέσκο ή πιο σύγχρονο ↩︎
  3. έκθεση  (f.)
    παρουσίαση έργων τέχνης ή άλλων αντικειμένων για το κοινό ↩︎
  4. εκπαίδευση  (f.)
    η διαδικασία με την οποία μαθαίνει κάποιος γνώσεις και δεξιότητες ↩︎
  5. έρευνα  (f.)
    συστηματική μελέτη ενός θέματος για να βρούμε νέες πληροφορίες ↩︎
  6. σύγχρονος
    που ανήκει στην εποχή μας, μοντέρνος, σημερινός ↩︎

Übersetzung

Die griechische Regierung möchte das Nationale Archäologische Museum in Athen vergrößern und erneuern. Es wird neue Räume für Ausstellungen, Bildung und Forschung geben. Rund um das Museum entsteht ein schöner öffentlicher Garten mit Bäumen und Wegen. Das historische Gebäude wird geschützt und zugleich moderner gestaltet.

Textverständnis

Question 1: Welche neuen Arten von Räumen wird das Archäologische Nationalmuseum in Athen nach dem Ausbau haben?

Es wird neue Räume für Ausstellungen, Bildungsarbeit und Forschung geben.

Question 2: Welche Veränderung ist für den Bereich rund um das Museumsgebäude vorgesehen?

Rund um das Museum entsteht ein schöner öffentlicher Garten mit Bäumen und Wegen.

Lernwörter

GriechischDeutsch
μεγαλώνω vergrößern
ανανεώνω erneuern
έκθεση  (f.)Ausstellung
εκπαίδευση  (f.)Ausbildung / Bildung
έρευνα  (f.)Forschung
σύγχρονος modern / zeitgenössisch

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Die Meldung in voller Länge

Die griechische Regierung hat einen umfassenden Ausbau und eine Modernisierung des Archäologischen Nationalmuseums in Athen beschlossen – jenes Hauses, das oft als reichste Sammlung antiker griechischer Kunst der Welt bezeichnet wird. Zwei zentrale Fachgremien des Kulturministeriums – der Zentrale Archäologische Rat und der Zentrale Rat für Neuere Denkmäler – haben die Vorentwürfe für das Projekt einstimmig positiv bewertet.

Den Neubau und die Umgestaltung planen David Chipperfield Architects gemeinsam mit dem griechischen Architekten Alexandros Tombazis. Die Arbeiten an den Studien begannen, nachdem das griechische Parlament im April 2024 eine Spende von 40 Millionen Euro durch Spiros und Dorothy Latsis im Gedenken an Ioannis und Erietta Latsis gebilligt hatte. Diese private Finanzierung deckt sämtliche Planungsstudien für den gesamten Museumsblock ab, einschließlich des benachbarten Epigraphischen Museums, das sich auf antike Inschriften spezialisiert hat und international als einzigartig gilt.

Nach Angaben des Kulturministeriums soll das Projekt Griechenland – so Kulturministerin Lina Mendoni – „das Archäologische Nationalmuseum geben, das es verdient“. Die Ministerin betonte, das heutige Erscheinungsbild des Gebäudes sei ein Mischprodukt aus neoklassizistischer Architektur des 19. Jahrhunderts und späteren modernistischen Anbauten. Die ursprünglichen Ausstellungssäle entstanden Ende des 19. Jahrhunderts – für weit weniger Besucher und für ein völlig anderes Verständnis von Museum. Die Behörden verweisen darauf, dass der starke Anstieg der Besucherzahlen in den vergangenen Jahrzehnten einen grundlegenden Umbau unumgänglich gemacht habe.

Der genehmigte Entwurf setzt auf eine Balance aus Bewahrung und Erneuerung. Die historische Fassade an der Patission-Straße – Teil eines Ensembles, das an diesem Standort 1889 eröffnet wurde – bleibt respektiert, während neue Baukörper die Ausstellungs- und Funktionsflächen deutlich erweitern. Nach Angaben des Ministeriums soll das Projekt die Brüche und Unregelmäßigkeiten beseitigen, die durch die vielen Anbauten des 20. Jahrhunderts entstanden sind, Teile der ursprünglichen Raumordnung wiederherstellen und eine klarere innere Struktur schaffen.

Zu den sichtbarsten Eingriffen zählt ein neuer Haupteingang an der Patission-Straße, mit einem öffentlichen Platz und einem großzügigen Foyer, das sich zur Stadt hin öffnet. Rund um das Museum ist die Anlage eines öffentlichen Parks mit Bäumen, geschwungenen Wegen, Hofbereichen und einem Bistro vorgesehen. Die Planer beschreiben diesen Grünraum als zeitgenössische Interpretation eines romantischen Gartens des 19. Jahrhunderts, mit geschwungenen Wegen, Höhensprüngen und gezielt gesetzter Bepflanzung, die Schatten, Tiefenwirkung und das Gefühl eines allmählichen Entdeckens erzeugen soll.

Der Park soll als hochwertiger urbaner Freiraum funktionieren, nicht bloß als Vorplatz des Museums. Er wird über Treppen, Rampen und Aufzüge erschlossen und folgt den Grundsätzen der Barrierefreiheit für alle. Nach Mitternacht wird der Bereich mit Toren und einer dezent in die Bepflanzung integrierten Einfriedung geschlossen. Das Ministerium preist diesen Außenraum sowohl als Gewinn für die Anwohner als auch als neue Attraktion für Gäste der Stadt Athen.

Im Inneren des Hauses ist eine umfassende Neuordnung der Ausstellungen geplant. Rund 17.000 Antiken sollen künftig in zwei großen Themenzonen präsentiert werden, gegliedert in 13 Abteilungen mit zahlreichen Unterbereichen und klar konturierten Erzählsträngen. Die Dauerausstellung wird als chronologischer Rundgang über vier Ebenen organisiert – zwei in der neuen Erweiterung und zwei im historischen Gebäude – und zeigt die Entwicklung der griechischen Zivilisation von der Jungsteinzeit bis in die Spätantike. Ein zentraler innerer Achsenraum soll der Orientierung dienen und die wichtigsten Säle miteinander verbinden.

Großer Ausbau für das Archäologische Nationalmuseum in Athen
Großer Ausbau für das Archäologische Nationalmuseum in Athen

Die Flächen für die drei Prähistorischen Sammlungen (neolithische, kykladische und mykenische Kultur) werden mehr als verdoppelt, von etwa 1.100 auf 2.500 Quadratmeter. Die Bereiche für wechselnde Sonderausstellungen wachsen von 429 auf rund 1.033 Quadratmeter, mit eigenen Depots und Logistikzonen im Hintergrund. Neue Räume für Bildungsarbeit vergrößern sich von 50 auf 178 Quadratmeter und werden in unmittelbarer Nähe zentraler Ausstellungssäle angesiedelt, um Schulklassen und andere Lernprogramme leichter in den Museumsbesuch integrieren zu können.

Zum Projekt gehören außerdem weitreichende Verbesserungen der internen Abläufe des Hauses. Die Depots für Antiken und allgemeine Nutzung werden ausgebaut und modernisiert, von rund 3.367 auf 4.296 Quadratmeter. Die Konservierungswerkstätten verdoppeln ihre Fläche nahezu auf 1.707 Quadratmeter und werden mit spezieller Technik für Klimasteuerung, Gasversorgung und Vakuumsysteme ausgestattet. Auch die Bibliothek und das historische Fotoarchiv erhalten zusätzliche Flächen und neue Aufbewahrungssysteme, um die Forschungsarbeit besser zu unterstützen.

Ein Kernpunkt des Plans ist technischer Natur. Das Gebäude erfährt umfassende elektromechanische und statische Ertüchtigungen, um Besucher wie Exponate besser zu schützen. Vorgesehen sind unter anderem optimierte Anlagen zur Klimaregulierung (Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität), neue Brandschutzsysteme, energieeffiziente Heiz- und Kühltechnik sowie modernisierte Stromnetze und Aufzüge. Ingenieure haben die komplizierte Baugeschichte des Hauses – ein Gefüge aus Bauteilen, die zwischen dem späten 19. und dem späten 20. Jahrhundert errichtet und mehrfach verändert wurden – detailliert untersucht, um gezielte erdbebensichere Verstärkungen zu entwickeln.

Nach Darstellung des Ministeriums wird das Museum erstmals in der Lage sein, im gesamten Komplex stabile klimatische Bedingungen für empfindliche Objekte zu gewährleisten – sowohl im Erweiterungsbau als auch in vielen Räumen des historischen Gebäudes. Dies gilt als entscheidende Voraussetzung für ein Haus, das den Standards führender internationaler Museen genügen will.

Über den Baukörper hinaus verortet die Vorstudie das Vorhaben in einem größeren Konzept der Stadterneuerung im Athener Zentrum. Der aufgewertete Museumskomplex soll Teil einer neuen Kulturachse werden, die das Archäologische Nationalmuseum mit der nahe gelegenen Nationalen Technischen Universität Athen, der Akropolis und dem Park Pedion tou Areos verbindet. Die griechischen Behörden sehen in diesem Korridor eine Möglichkeit, unterschiedliche historische und kulturelle Orte zu verknüpfen und Stadtviertel wie Exarchia und Metaxourgeio neu zu beleben.

In den offiziellen Verlautbarungen stehen vor allem die erwarteten kulturellen und städtebaulichen Effekte im Vordergrund: ein stärkeres internationales Profil für die griechische Antike, ein Museum, das auf die Bedürfnisse des heutigen Publikums zugeschnitten ist, und ein neuer Park für die Stadt. Zu Bauzeiten, Belastungen im Alltag während der Arbeiten oder zu Reaktionen der lokalen Bevölkerung liegen bislang keine detaillierten Angaben vor – Themen, die voraussichtlich stärker in den Vordergrund rücken, sobald das Projekt in die Umsetzungsphase tritt.

Mit der einstimmigen Billigung der architektonischen, statischen und technischen Vorentwürfe tritt das Archäologische Nationalmuseum nun in eine neue Planungsphase ein. Gelingt die Umsetzung wie vorgesehen, würde das Projekt eine der wichtigsten Kultureinrichtungen Athens in ein größeres, zugänglicheres und technisch hochgerüstetes Museum verwandeln – ohne den historischen Charakter seines Kerns aus dem 19. Jahrhundert zu opfern.

Info: Lernnachrichten Griechisch ist ein Angebot von „Lernen wir Griechisch“, einer Sprachschule für Neugriechisch, in der wir den online Kurs Griechisch sowie weitere Formate für verschiedene Lernstufen anbieten. Wir vermitteln die Sprache systematisch und orientieren uns dabei an den individuellen Lernzielen der Teilnehmenden.


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