Eine Brücke zu 4.000 Jahren griechischer Sprache

Nikos | Lehrer

„Ich habe entschieden, Griechisch zu unterrichten, weil es eine Sprache mit einer schriftlichen Geschichte von etwa 4.000 Jahren ist“, sagt Nikos, ein 33-jähriger Lehrer aus Thessaloniki. „Deswegen glaube ich, dass wir das große Glück haben, Griechisch zu sprechen und heute zu unterrichten.“ Seine Stimme trägt die ruhige Überzeugung eines Menschen, der seine Arbeit nicht nur als Beruf betrachtet, sondern als Teilnahme an etwas Zeitlosem.

Nikos

Zwischen antiken Texten und alltäglichen Gesprächen

Thessaloniki, wo Nikos lebt, spiegelt seinen Lehransatz wider – eine Stadt, in der byzantinische Kirchen neben modernen Cafés stehen, wo Antike und Gegenwart auf natürliche Weise koexistieren. „Es ist eine Stadt, die das Altertum und das Mittelalter zusammenbringt“, erklärt er. „Man kann Kirchen aus dem Mittelalter, Moscheen und viele historische Gebäude an einem Ort sehen.“

„Wir haben großes Glück, heutzutage Griechisch zu sprechen und zu unterrichten.“
Lehrer Nikos

Dieses Gefühl der Verbindung über die Zeit hinweg prägt Nikos‘ Beziehung zu seiner Sprache. Nachdem er Griechische Literatur, Theologie, Übersetzung und Sprachwissenschaft in Schweden studiert hatte, entwickelte er eine einzigartige Perspektive auf das Besondere am Griechischen. Was Außenstehende überraschen könnte: Seine Leidenschaft für antike Texte begann, als er entdeckte, dass diese nicht nur philosophische Werke waren, sondern auch Romane und Erzählungen, die offenbarten, woran sich gewöhnliche Griechen vor 2.000 Jahren erfreuten.

Lebendige Sprache im virtuellen Klassenzimmer

Trotz seines akademischen Hintergrunds ist Nikos‘ Lehrstil erfrischend praktisch. Anstatt Griechisch wie ein Museumsstück unter Glas zu behandeln, schafft er Szenarien, in denen Schüler die Sprache so verwenden können, wie sie heute gesprochen wird. „Ich möchte die Schüler mit der gegenwärtigen Sprache in Kontakt bringen“, erklärt er. „In der Klasse lernen wir die Umgangssprache, nicht Universitätsgriechisch.“

Seine denkwürdigste Lehrerfahrung ereignete sich während einer Online-Marktsimulation. „Das Szenario war, dass wir im offenen Markt waren – was wir auf Griechisch ‚Laiki‘ nennen, das einmal pro Woche stattfindet“, erinnert sich Nikos. „Wir konnten Gemüse und Fisch sehr billig kaufen. Ich versuchte, mit den Schülern Dialoge zu stellen, Fragen zu stellen und Antworten zu geben. Ich verkaufte zum Beispiel Fisch, und sie wollten Fisch kaufen.“

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Anpassung an die individuelle Reise jedes Schülers

Anders als Lehrer, die starren Lehrplänen folgen, passt Nikos seinen Ansatz jedem Lernenden an. „Ich sehe den Unterricht nicht als etwas fossilisiert“, betont er. „Ich mache nicht das Gleiche für jede Gruppe oder jede Einzelstunde. Jeder Mensch ist unterschiedlich.“

„Ich versuche Szenarien zu geben, um zu sprechen – zum Beispiel, wir sind in einem Restaurant oder irgendwo anders –, damit die Schüler den praktischen Aspekt der Sprache sehen.“

Diese Flexibilität erstreckt sich auf den Umgang mit den verschiedenen Herausforderungen seiner Schüler. „Es gibt natürlich Schüler, die nicht so schnell sind. Entweder weil die Grammatik neu ist oder weil Deutsch nicht ihre Muttersprache ist“, erklärt er. „Und es gibt auch Schüler, die mehr Fragen stellen – sie möchten die Grammatik deutlicher haben.“

Jenseits des Klassenzimmers: Reisen, Kino und Kochen

Wenn er nicht unterrichtet, reist Nikos gerne durch Griechenland und die Nachbarländer. „Die Balkanen, die Türkei und Griechenland sind für mich interessant“, sagt er, angezogen von Regionen, in denen Kulturen seit Jahrhunderten verschmelzen.

Sein Lieblingsort in Griechenland ist Delphi – „ein geheimnisvoller und sehr alter Ort“, den er jedem empfiehlt zu besuchen. Diese Wertschätzung für Orte, an denen Geschichte greifbar wird, verbindet sich natürlich mit seinem Unterricht, wo er versucht, eine 4.000 Jahre alte Sprache unmittelbar und zugänglich zu machen.

Kultur jenseits der Sprache vermitteln

Was Nikos‘ Ansatz von anderen Sprachlehrern unterscheidet, ist sein Engagement, griechische Kultur neben Vokabeln und Grammatik zu vermitteln. „Ich versuche nach der Klasse PDFs zu schicken mit einer Verfassung der griechischen Kulturgeschichte“, erklärt er. Während sich die Unterrichtsstunden selbst auf praktische Sprachkenntnisse konzentrieren, helfen diese ergänzenden Materialien den Schülern, den breiteren Kontext zu verstehen.

„Das Schönste ist, wenn ich meine Schüler sehe, wie sie Griechisch sprechen und meine Muttersprache lernen.“

Besonders schätzt er es, seinen Schülern traditionelle griechische Lieder näher zu bringen. „Es gibt sehr interessante Legenden, die heute als Lieder in Griechenland überleben. Man weiß nicht genau, wie alt diese Legenden sind“, sagt er, „aber ich empfehle meinen Schülern, die Lieder zu hören. Und manchmal schicke ich ihnen die Wörter auf Deutsch, um die griechische Seele zu verstehen.“

In einer Welt, die oft auf das Neue und Neuartige fixiert ist, verbindet Nikos‘ Arbeit Vergangenheit und Gegenwart und vermittelt Lernenden nicht nur eine praktische Fertigkeit, sondern ein kulturelles Erbe, das sich nach vier Jahrtausenden weiterentwickelt. Für diesen engagierten Lehrer ist dieses fortlaufende Gespräch es wert, einen Schüler nach dem anderen zu bewahren.



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