Griechisch lernen für die Familie

Christian | Schüler

Wenn Christian mit seinem vierjährigen Sohn spielt, erlebt er immer wieder denselben Moment: Der Kleine wechselt mühelos vom Griechischen mit der Mutter zum Deutschen mit ihm. Diese fließende Zweisprachigkeit ist für Christian Ansporn und Herausforderung zugleich. Denn während sein Sohn bereits in beiden Sprachwelten zu Hause ist, entdeckt der 40-Jährige Schritt für Schritt die Feinheiten des Griechischen.

Schüler Christian

Zwischen zwei Welten

Christian stammt aus Tübingen, lebt seit acht Jahren in Stuttgart und pendelt beruflich zwischen Deutschland und Japan. Als Wirtschaftsingenieur im technischen Vertrieb eines japanischen Unternehmens ist er es gewohnt, über Sprachgrenzen hinweg zu kommunizieren. Doch bei der Sprache seiner Frau stößt er an Grenzen.

„Meine Frau kommt aus Griechenland, unser Sohn wächst zweisprachig auf – da möchte ich mich auch auf Griechisch verständigen können.“

Vor über zehn Jahren lernten sie sich in Deutschland kennen. Seine aus Thessaloniki stammende Frau kam damals für den Job nach Deutschland. Anfangs verständigten sie sich auf Englisch, doch sie lernte schnell Deutsch. Heute dominiert Deutsch den Familienalltag – mit einer Ausnahme: Mutter und Sohn sprechen untereinander Griechisch. Und der Kleine beherrscht die Sprache seiner Mutter mittlerweile besser als die des Vaters.

Immer wieder von vorn

Christians Weg zum Griechischen gleicht einer Berg- und Talfahrt. Vor etwa acht Jahren besuchte er seinen ersten VHS-Kurs. Doch immer wieder ließ er das Lernen schleifen, machte lange Pausen. „Das war kontraproduktiv“, gesteht er heute. Das fremde Alphabet, die verzwickte Grammatik und vor allem das Tempo der Muttersprachler forderten ihn heraus – deutlich mehr als früher beim Englischen.

Der größte Motivationsschub kommt von seinem Sohn. Wenn Christian erlebt, wie selbstverständlich der Kleine zwischen den Sprachwelten hin- und herspringt, will er mithalten können. „Diesmal bleibe ich dran“, sagt er mit Entschlossenheit.

Überraschende Fortschritte

Der Durchbruch kam im Alltag. Plötzlich bemerkte Christian, dass er die Unterhaltungen zwischen seiner Frau und seinem Sohn verstand. „Es sind die wiederkehrenden Situationen – Rufe durchs Haus, Abendroutinen, kleine Gespräche beim Spielen. Diese Alltagssätze prägen sich ein, ohne dass man es merkt“, erzählt er. Jedes erkannte Wort wurde zum kleinen Erfolgserlebnis.

Um diese Fortschritte auszubauen, nimmt Christian jetzt Einzelunterricht. Das passt besser zu seinem vollen Terminkalender als starre Kurse. „Wenn ich Zeit habe, buche ich eine Stunde“, erklärt er. Der individuelle Ansatz ermöglicht es seiner Lehrerin, genau an seinen Schwachstellen zu arbeiten. Aktuell will er sein A2-Niveau festigen. „Mit A2 kann man schon einiges ausdrücken.“

Zwischen Stuttgart und Thessaloniki

Mehrmals im Jahr reist die Familie nach Griechenland. In Thessaloniki und am Strand von Chalkidiki, wo seine Schwiegereltern eine Wohnung besitzen, taucht Christian in die Sprache ein. Während er berufsbedingt meist nur drei Wochen bleiben kann, verbringen seine Frau und sein Sohn im Sommer bis zu drei Monate dort – ein Sprachbad, das dem Kleinen hörbar zugute kommt.

„Anfangs verstand ich kaum ein Wort. Doch durch das tägliche Griechisch zu Hause habe ich unmerklich viel aufgeschnappt.“

Neben der Sprache hat Christian auch andere Leidenschaften: Sport, besonders Kampfsport, und ein 160-Liter-Aquarium mit etwa 30 Fischen – eine Faszination, die er mit seinem Sohn teilt. Seine Verbindung zu Griechenland zeigt sich auch kulinarisch: Bei Besuchen in Thessaloniki genießt er Pita-Gyros und Freddo-Espresso. In Stuttgart besucht die Familie griechische Feste und die orthodoxe Kirche zu Ostern.

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Brücken bauen

Ein Höhepunkt war die traditionelle griechische Hochzeit in Thessaloniki 2021, bei der auch Christians Sohn getauft wurde. „Das war anders als alles, was ich kannte“, erinnert er sich. „Bei der Taufe wurde unser damals einjähriger Sohn tatsächlich ins Wasser getaucht, nicht nur benetzt. Er war etwas verstört, es wurde richtig dramatisch.“ Auch die Hochzeitszeremonie mit dem Ringwechsel hinter den Köpfen und dem Rundgang mit dem Priester beeindruckte ihn. „Und natürlich der Reis beim Verlassen der Kirche – typisch griechisch eben.“

Stuttgart mit seiner großen griechischen Gemeinde – ein Erbe der Gastarbeiterzeit – bietet viele Gelegenheiten, die Sprache zu üben. Bei Gesprächen mit den Schwiegereltern oder auf Festen in der griechischen Community ist Christian inzwischen nicht mehr nur Zuschauer.

„Kontinuität ist alles – keine langen Pausen mehr!“
Schüler Christian

Wer selbst Griechisch lernen will, dem rät Christian: „Werde dir klar, wozu du die Sprache brauchst – das hilft, wenn es mal hakt. Und dann: konsequent bleiben, auch wenn es langsam vorangeht.“



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