Kroatien will französische Haubitzen und deutsche Leoparden kaufen

Lernnachrichten | 04.12.2025

In der heutigen Ausgabe von Lernnachrichten Kroatisch geht es um die wichtigen Reisen des Ministerpräsidenten nach Paris und Berlin, bei denen sich Kroatien zentrale Vereinbarungen über Sicherheit und künftige Zusammenarbeit mit zwei großen europäischen Partnern erhofft.

Kroatien will französische Haubitzen und deutsche Leoparden kaufen

Die Meldung auf Kroatisch

Hrvatska želi kupiti nova oružja1 iz Francuske i Njemačke. Premijer Plenković putuje u Pariz i Berlin s delegacijom2. Tamo će razgovarati o tenkovima, haubicama3 i drugim vojnim temama. Osim toga, žele jače gospodarske4 odnose i suradnju5 između država i kompanija iz energetike6, turizma i tehnologije.

  1. oružje  (n.)
    sredstvo koje se koristi za napad ili obranu, npr. pištolj, puška, bomba ↩︎
  2. delegacija  (f.)
    skupina ljudi koja službeno predstavlja neku državu, organizaciju ili ustanovu ↩︎
  3. haubica  (f.)
    vrsta teškog topničkog oružja koje ispaljuje granate na veću udaljenost ↩︎
  4. gospodarski
    koji se odnosi na gospodarstvo, na proizvodnju, trgovinu i novac u nekoj državi ↩︎
  5. suradnja  (f.)
    zajednički rad dviju ili više osoba ili skupina radi postizanja cilja ↩︎
  6. energetika  (f.)
    područje koje se bavi proizvodnjom, prijenosom i potrošnjom energije ↩︎

Übersetzung

Kroatien möchte neue Waffen aus Frankreich und Deutschland kaufen. Ministerpräsident Plenković reist mit einer Delegation nach Paris und Berlin. Dort wird er über Panzer, Haubitzen und andere militärische Themen sprechen. Außerdem wünschen sich die Beteiligten stärkere wirtschaftliche Beziehungen und eine engere Zusammenarbeit zwischen den Staaten und Unternehmen in den Bereichen Energie, Tourismus und Technologie.

Textverständnis

Question 1: Warum reist Ministerpräsident Plenković mit einer Delegation nach Paris und Berlin?

Er reist dorthin, um mit Frankreich und Deutschland über den Kauf von Panzern, Haubitzen und andere sicherheits- und verteidigungspolitische Themen zu verhandeln.

Question 2: Welche Formen der Zusammenarbeit strebt Kroatien außer im Rüstungsbereich mit Frankreich und Deutschland an?

Kroatien will die wirtschaftlichen Beziehungen ausbauen und enger bei Energie, Tourismus, Technologie und anderen Zukunftsbranchen zusammenarbeiten.

Lernwörter

KroatischDeutsch
oružje  (n.)Waffe
delegacija  (f.)Delegation
haubica  (f.)Haubitze
gospodarski wirtschaftlich
suradnja  (f.)Zusammenarbeit
energetika  (f.)Energiewirtschaft

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Die Meldung in voller Länge

Kroatien bereitet sich darauf vor, große Rüstungsverträge mit Frankreich und Deutschland zu unterzeichnen – und zugleich die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu beiden Ländern deutlich zu vertiefen.

Ministerpräsident Andrej Plenković wird Anfang nächster Woche mit einer großen politischen und wirtschaftlichen Delegation nach Paris und Berlin reisen. Bei dem Besuch sollen der Kauf von 18 französischen Caesar‑MK2‑Panzerhaubitzen sowie 44 deutschen Leopard‑2A8‑Kampfpanzern offiziell besiegelt werden.

Die Verträge werden vom kroatischen Verteidigungsminister Ivan Anušić und seinen französischen und deutschen Amtskollegen unterzeichnet. Nach Angaben aus Regierungskreisen sollen die Anschaffungen über das EU‑Instrument SAFE finanziert werden, das den Ausbau der Verteidigungsfähigkeiten in der gesamten Union unterstützen soll.

Deutsche und französische Medien wie auch Regierungsvertreter betonen, dass die Abkommen in eine Phase verstärkter Modernisierung der europäischen Streitkräfte fallen. Frankreich und Deutschland gehören derzeit zu den Vorreitern der EU bei Verteidigungsinvestitionen und bei der Entwicklung neuer Militärtechnologien. Für Kroatien, einen vergleichsweise kleinen Mitgliedstaat, gilt das Paket als wichtiger Schritt zur Erneuerung seiner Streitkräfte, die teilweise noch auf Material aus dem Unabhängigkeitskrieg der 1990er‑Jahre beruhen.

Die Leopard‑2A8‑Panzer werden in kroatischen Berichten als „Rundum‑Paket“ beschrieben, einschließlich Ersatzteilen, Simulatoren und logistischer Unterstützung. Der geschätzte Wert liegt bei rund 1,3 Milliarden Euro, wobei ein Teil der Kosten dadurch gemindert wird, dass Kroatien zuvor Waffen an die Ukraine geliefert hat – ein Beitrag, der auf EU‑Fördertöpfe angerechnet wird. Die Caesar‑Haubitzen sollen etwa 320 Millionen Euro kosten.

Parallel zu den Rüstungsgeschäften will Kroatien seine strategischen Partnerschaften insgesamt ausbauen. In Paris soll ein Aktionsplan für die strategische Partnerschaft unterzeichnet werden, der auf einem umfassenderen Abkommen von 2021 zwischen Präsident Emmanuel Macron und Ministerpräsident Plenković aufbaut. Dieses frühere Abkommen umfasste französische Unterstützung für Kroatiens erfolgreichen Beitritt zum Schengen‑Raum und zur Eurozone sowie für den noch laufenden Beitrittsprozess in die OECD.

In Paris wie in Berlin steht weit mehr auf der Tagesordnung als Waffen. Erwartet werden Gespräche über die Ukraine und aktuelle Friedensinitiativen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Die kroatische Regierung verweist darauf, dass das Land seine Erfahrungen aus den Konflikten der 1990er‑Jahre einbringen könne. Weitere Themen sind die Lage im Westbalkan, mit besonderem Blick auf Bosnien und Herzegowina, ferner die transatlantischen Beziehungen, der nächste langfristige EU‑Finanzrahmen 2028–2034, die Energiepolitik sowie die sicherheits‑ und verteidigungspolitische Zusammenarbeit.

Das Programm hat auch symbolische und wissenschaftliche Aspekte. Der Besuch in Frankreich beginnt im Hôtel des Invalides in Paris, wo eine Gedenktafel an kroatische Regimenter erinnert, die in der Armee Napoleon Bonapartes dienten. Nach einer Kranzniederlegung wird Plenković am Französischen Institut für internationale Beziehungen (IFRI) einen Vortrag halten, bevor er im Élysée‑Palast mit Präsident Macron zusammentrifft. In Deutschland ist eine Rede des Ministerpräsidenten bei der Konrad‑Adenauer‑Stiftung geplant, gefolgt von Gesprächen mit Bundeskanzler Friedrich Merz.

Kroatien will französische Haubitzen und deutsche Leoparden kaufen
Kroatien will französische Haubitzen und deutsche Leoparden kaufen

Zur politischen Delegation gehören zentrale Mitglieder der kroatischen Regierung: Verteidigungsminister Ivan Anušić, Außen‑ und Europaminister Gordan Grlić Radman, Wirtschaftsminister Ante Šušnjar, Kultur‑ und Medienministerin Nina Obuljen Koržinek sowie der Generalstabschef der kroatischen Streitkräfte, Tihomir Kundid.

Zugleich nutzt Kroatien die Reise, um seine zivile und wehrtechnische Industrie zu präsentieren. In beiden Hauptstädten sind Wirtschaftsforen geplant, auf kroatischer Seite organisiert von der Kroatischen Wirtschaftskammer (HGK). Verschiedene Quellen sprechen von den bislang stärksten kroatischen Wirtschaftsdelegationen im Ausland, insbesondere nach Paris und Berlin.

In Paris werden mehr als 30 kroatische Unternehmen erwartet, in Berlin über 50. Unter den Teilnehmern sind einige der größten Firmen des Landes, etwa Končar (Energie‑ und Verkehrstechnik), Đuro Đaković (Maschinenbau und Rüstung), Dalekovod (Infrastruktur), Ericsson Nikola Tesla (Telekommunikation), Podravka (Lebensmittelindustrie), Adris (Tourismus und Beteiligungen), der Energiekonzern HEP, die IT‑Dienstleister Infobip und Span sowie Rüstungsproduzenten wie DOK‑ING und HS Produkt. Auf der Liste stehen außerdem die prominenten Tech‑Unternehmen Rimac Technology und Bugatti Rimac, bekannt für ihre Elektro‑Hypercars.

Auf französischer Seite haben nach Medienberichten rund 20 große Unternehmen Interesse an Treffen signalisiert, darunter Industrie‑ und Hightech‑Konzerne wie Airbus, Alstom, Vinci Energies, Suez, Thales und Vallourec. In Deutschland reicht die Palette der erwarteten Partner von Maschinen‑ und Energieunternehmen bis zu zahlreichen IT‑ und Anlagenbau‑Firmen. Unter den kroatischen Teilnehmern dort sind unter anderem die deutsche Landesgesellschaft von Siemens in Kroatien, EL Sun Energy, Maschinenhersteller sowie Vertreter der Werft Uljanik in Pula.

Handelsdaten verdeutlichen, warum gerade diese beiden Länder für Kroatiens außenwirtschaftliche Strategie zentral sind. Deutschland ist seit Jahren Kroatiens wichtigster Handelspartner, mit Importen und Exporten, die schneller wachsen als der Durchschnitt. In den ersten acht Monaten dieses Jahres beliefen sich die kroatischen Exporte nach Deutschland auf rund 2,1 Milliarden Euro, die Importe auf etwa 4,8 Milliarden Euro. Frankreich rangiert insgesamt etwas niedriger, bleibt aber ein wichtiger Partner – nicht zuletzt seit Kroatiens Kauf von Rafale‑Kampfflugzeugen. Im selben Zeitraum lagen die Einfuhren aus Frankreich bei knapp 400 Millionen Euro, während die Exporte nach Frankreich laut kroatischen Angaben etwa 1 Milliarde Euro erreichten.

Regierungsvertreter und Wirtschaftsakteure preisen die anstehenden Besuche als Chance, dass Kroatien sich vom bloßen Käufer ausländischer Rüstungsgüter zu einem enger eingebundenen Partner entwickelt – mit möglicher industrieller Zusammenarbeit und Technologietransfer. Die starke Präsenz von Energie‑, IT‑, Lebensmittel‑, Tourismus‑ und Logistikfirmen deutet darauf hin, dass die Regierung die Rüstungsverträge als Türöffner für breitere Wirtschaftsprojekte nutzen will.

Kritiker und skeptische Kommentatoren in der kroatischen Öffentlichkeit verweisen vor allem auf die hohen Kosten der Aufrüstung und darauf, ob der begrenzte Staatshaushalt nicht eher in soziale Belange oder zivile Infrastruktur fließen sollte. Andere stellen die langfristige Tragfähigkeit einer starken Abhängigkeit von importierten Hightech‑Systemen infrage. In der offiziellen Kommunikation rund um den Besuch spielen diese Bedenken keine dominierende Rolle, sie bilden jedoch den innenpolitischen Hintergrund, vor dem die Abkommen diskutiert werden.

Für internationale Beobachter und Lernende des Kroatischen zeigt die Entwicklung, wie ein kleiner EU‑Mitgliedstaat die Modernisierung seiner Streitkräfte nutzt, um nicht nur seine Armee zu erneuern, sondern zugleich diplomatische Beziehungen zu festigen und seine nationale Industrie im europäischen Rahmen voranzubringen.

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